Liebhaberzucht Weiße Schäferhunde vom Kaisersbrunnen
Die Geschichte Trotz dieser traurigen Erfahrung blieb Petra der Rasse treu und schon bald kam ein Rüde in die Familie, der die Weiße Schäferhundzucht mit beeinflussen sollte. Sein Name: Zenker-Baron von Ronanke. Nur 6 Monate später folgte eine Hündin, Angie-Katharina vom Heimathenhof. Noch standen mein Mann und ich den Weißen Schäferhunden und Hunden generell etwas distanziert gegenüber, aber da war so etwas wie.... Faszination? Neugierde? Den Vorschlag, hin und wieder einen Hund zur Pflege zu nehmen, nahmen wir gerne an. Soweit war es mit meiner Hundeangst also schon gekommen: ich befreite meine Freundin vom lästigen Rüdenstress während der Läufigkeit ihrer Hündinnen, denn zwischenzeitlich war noch Clarissa in das Rudel aufgenommen worden. Mal verbrachte also eine Hündin die "Hitzezeit" bei uns, mal war Zenker bei uns. Auch Ausstellungsbesuche waren uns nicht mehr fremd. Ohne dass wir es richtig merkten, zogen uns die Weißen Schäferhunde in ihren Bann.... und alles, was damit zusammen hing. |
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Zufälligerweise hatte
Familie Lang Impfpass und Ahnentafel bei uns gelassen, es könnte ja sein,
dass wir Zeit und Lust haben, zur Ausstellung zu fahren. Ich weiß es wie
heute: Ransbach-Baumbach.... eine Traditionsausstellung im BVWS, auch
heute noch. Von vier Hündinnen belegte Delena den ersten
Platz. Meine Güte, war ich stolz! Und diese Hündin sollte ich her geben?
Auf dem Siegerpodest musste ich die Tränen unterdrücken - aber nicht vor
Freude... ich dachte daran, in welche Familie es Delena wohl verschlagen würde
und ob sie es dort so gut haben würde wie bei uns. |
Delena vom Heimathenhof |
Fragend blickte ich meinen
Mann an, der unmerklich nickte. Er hatte nachgegeben: Delena würde bei
uns bleiben. Der Gefühlsumschwung ist kaum zu beschreiben,
von traurig zu
überglücklich in nur wenigen Augenblicken.
Während der Rückfahrt
schaute ich immer wieder zu Delena, die gar nicht wuste, dass sich eben
ihr Schicksal entschieden hatte.
Delena entwickelte
sich in den nächsten Monaten zu einer wunderschönen Stockhaar-Dame,
wurde mit einem Jahr geröntgt und ist HD-frei.
Auf Ausstellungen war sie
sehr erfolgreich.
Ich kann es kaum erklären,
irgendwie schlichen sich immer mehr die Gedanken an die Zucht ein.....
Aber ein Wurf nur, mehr nicht!
Der "Zwinger vom Kaiserbrunnen"
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In Gailbach, dem Ortsteil in dem wir leben, gibt es einen alten Brunnen mit dem Namen Kaisersbrunnen. Dieser Dorfbrunnen existiert seit ungefähr 1800. Der Grund, auf dem dieser Brunnen steht, gehörte meinem Ur-Urgrossvater. So kam unsere Zuchtstätte zu ihrem Namen. (Wegen der des besseren Klanges, änderten wir den Namen von Kaisersbrunnen in Kaiserbrunnen um, leider wussten wir nicht , das der Namen "Kaiserbrunnen" Markenrechtlich geschützt ist, so mussten wir unseren Zwingernamen in Kaisersbrunnen ändern um keine Rechtlichen Probleme zu bekommen.)
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Der
A-Wurf |
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Der erste Wurf fiel am 22.01.1998 Für einen Neuzüchter
ist es nicht einfach, Käufer für die Welpen zu
finden. Man tritt in Konkurrenz zu namhaften Zuchtstätten,
deren Züchter mehr Erfahrung haben und auf mehr Erfolge zurück blicken
können. Auch in der Zucht gilt: Aller Anfang ist schwer. Wir zogen unsere Welpen
in den gesamten 8 Wochen im Haus auf. Aus Überzeugung. In vielen
Zuchtstätten werden die Welpen nach vier Wochen in den Garten oder in
einen Zwinger gegeben, da dann die Zeit beginnt, in denen sie neugierig
auf die Suche nach Dingen gehen, die sie zerstören können. Sie jetzt
noch im Haus zu halten, bedeutet: die Wohnung muss
"welpensicher" gemacht werden, denn man möchte keine
Verletzung riskieren. Gleichzeitig benötigt man ein gehöriges an
hellseherischen Fähigkeiten, um zu erahnen, was für einen Welpen
interessant sein könnte. Die Aufzucht der Kleinen war eine
anstrengende, aber wunderschöne Erfahrung. Obwohl die
Interessentin von unserer Aufzucht und den Welpen überzeugt war,
schickten wir sie nach Hause. Wir verkaufen grundsätzlich keine Hunde
beim ersten Besuch, wir machen keinen Vertrag. Wir möchten uns in Ruhe
überlegen, ob wir diesem
Interessenten einen unserer Hunde anvertrauen
und wir sind ebenfalls der Meinung, dass es sinnvoll ist, wenn auch der
zukünftige Käufer seine Entscheidung einige Nächte "überschläft".
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Ich wehrte mich mit Händen
und Füßen, diesen Hund zu behalten. Ein Rüde in einem „Rudel“ mit
einer noch nicht kastrierten Hündin. ICH hatte erlebt, welchen Stress
und welches Chaos ein weibstoller Rüde herauf beschwört. Das wollte
ich unserer Familie ersparen. Aber die Familie mir nicht! Zu guter Letzt
gab ich nach – hat mein Mann ja schließlich bei Delena auch getan. |
Er entwickelte sich zu einem schönen Rüden, er legte die ZTP
sowie die BH (beim VDH) ab und steht seither als Deckrüde zur Verfügung.
Sein erster Nachwuchs erblickte im Dezember 2000 in den Niederlanden das
Licht der Welt, zwei weitere Würfe fielen im März und im April 2001 in
Schweden. Assi ist einer der wenigen Weißen Schäferhunde, der über
Papiere eines FCI-Mitgliedsvereines verfügt. Das bedeutet, dass er
bereits vor der internationalen Anerkennung der Rasse am 1.1.2003 FCI-Hündinnen
belegen durfte. Der B-Wurf Noch einmal war Aiko
vom Sutumer-Grund der Vater. Am 23.01.1999 kamen acht kleine Stockhaar-Welpen zur Welt. Dabei sollte es
bleiben. Da Assi langsam ins "Stress-Alter" kam, machte ich
bei meinem Tierarzt einen Termin, um Delena kastrieren zu lassen. Es mag
jetzt merkwürdig klingen, aber mit diesem Termin stimmte etwas nicht.
Es ist nicht zu erklären, meine Delena, die nichts davon wusste, benahm
sich merkwürdig. Eine Reaktion auf mein Gefühl, etwas Falsches zu tun?
Delena war nervös, was ich von ihr nicht kannte, sie war am Morgen der
Kastration zittrig und stand vollkommen neben sich. Mir brach während
der Fahrt zum Tierarzt der kalte Schweiß aus. Die Tierärztin setzte
die Beruhigungsspritze und griff dann zur Narkose.... Was dann
passierte, gehört sicher in die Kategorie "verrückter
Besitzer". Ich stoppte sie und erklärte ihr, dass ich diese Hündin
hier und jetzt nicht kastrieren lassen KANN. Delena und ich wurden
entlassen und die Situation, die wir schon nach dem A-Wurf hatten,
wiederholte sich. Wiederholte Interessentenanfragen nach einem Welpen
und Druck der Familie. Schließlich hatte ich es nicht über's Herz
gebracht, Delena kastrieren zu lassen, dann könne ich auch einen
dritten Wurf..... Wieder einmal war es
Ransbach-Baumbach, die Ausstellung, die mich irgendwie einer
Entscheidung enthob. Beim Warten auf die übrigen Teilnehmer aus Assis
Klasse unterhielt ich mich mit der Besitzerin von Andro. Der Rüde
gefiel mir unheimlich gut. Tage später kam eine Antwort auf meine
Anfrage beim Zuchtbuchamt. Grünes Licht, die Ahnen passen. |
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Danach machte ich still
und heimlich einen Termin beim Tierarzt und Delena wurde kastriert. Bereits vor dem C-Wurf
hatte ich mich entschlossen, dass dies der definitiv letzte Wurf sein
sollte. Wir hatten in den letzten Jahren sehr viel mit den Weißen Schäferhunden
zu tun, wir lieben die Rasse und gerade deswegen machte uns die
Entwicklung Sorgen. Es war fast unmöglich, eine Hündin für unseren
Assi zu finden, ohne eine engere oder weitere Inzucht zu betreiben,
insbesondere wenn man sich der Stockhaarzucht verschrieben hat. Neue Wege beschreiten..... Ich gebe zu, dass sich ein gewisser
Frust eingeschlichen hatte. Bei allen Ahnentafeln, die uns in die Hände
fielen, stießen wir auf "alte Bekannte". Spätestens in der
4. Generation. Wenn man glaubte, etwas Neues gefunden zu haben, grub man
in der 5. oder 6. Generation wieder das "Übliche" aus. Wie
sollte es auch anders sein? Die Zucht geht zurück auf einige wenige
importierte Hunde, später wurde noch der eine oder andere hinzu
importiert, aber meist aus den USA, wo lange Zeit mit Vorliebe enge und
engste Verpaarungen gemacht wurden. Wir stimmten hier mit unserem
Bundeszuchtwart überein, dass es so nicht weiter gehen konnte und wir
wollten nur noch weiter züchten, wenn sich eine Hündin findet, die
echtes Fremdblut trägt. Wieder einmal kam uns ein Zufall zu
Hilfe. Wir wollten für das DWS ("Der Weiße Schäferhund")
eine Anzeige schalten und konnten die Redaktion beim besten Willen nicht
erreichen. Ich quatschte den Anrufbeantworter im Abstand von 2 Tagen
voll. 5 oder 6 Anrufe.... als Familie von Döllen schließlich zurück
rief, ergab sich ein Gespräch über Linien und Zucht, das wieder alles
in anderem Licht erscheinen ließ. Von Döllens hatten einen Rüden nach
Schweden gebracht, der dort in die Zucht gehen sollte. Bei der
Gelegenheit hatten sie sich diverse Hunde aus der schwedischen Zucht
angesehen, da sie selber mit dem Gedanken spielten, von besagtem Rüden
einen Welpen zu importieren. Wir redeten und redeten und die
Begeisterung war ansteckend. Es war, als würden wir uns bereits seit
Jahren kennen - obwohl wir bisher lediglich auf Ausstellungen einige
Worte gewechselt hatten. Und es gab Informationen über einen Wurf, der
in Schweden mit äußerster Spannung erwartet wurde. Eine Verpaarung
einer schwedischen Hündin (Ida) mit einem finnischen Importrüden.
Beides Linien, die es in unserer Zucht nicht gibt. Ohne wenn und aber
und ohne "alte Bekannte" in der 6. oder 7. Generation. Wir nahmen Kontakt nach Schweden auf,
wobei uns zu Gute kam, dass die Besitzerin der Mutterhündin
"Ida" Deutsche ist und es keine Verständigungsprobleme gab.
Vom ersten Moment an verstanden wir uns prächtig und mit jedem
Telefonat schwanden unsere Bedenken mehr, einen Hund aus einer Zuchtstätte
zu erwerben, die wir noch nie im Leben gesehen hatten. Und von Eltern,
die wir ebenfalls nur von Fotos her kannten. Die Ahnentafeln wurden vom
Zuchtbuchamt in Deutschland begutachtet; wir erhielten eine Bestätigung
für das, was wir eigentlich sowieso vor hatten: eine Hündin aus diesem
Wurf zu importieren. In erster Linie als Familienhund mit der Hoffnung,
vielleicht in einem oder zwei Jahren mit ihr einen Wurf machen zu können. Uns war von vornherein klar, dass wir
in einigen Bereichen Abstriche würden machen müssen. Unsere Zucht in
Deutschland hat reinweiße Hunde mit pechschwarzem Pigment, da können
die schwedischen Hunde (noch) nicht mithalten. Nicht umsonst wurden in
den letzten Jahren einige Hunde aus Deutschland importiert. Aber für
eine leicht wildfarbene Hündin mit Fremdblut dürfte es kein Problem
sein in Deutschland einen reinweißen Rüden zu finden. |
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Am 7. März 2000 kam dann "unser Wurf in Schweden zur Welt.
Hirsto und Ida wurden Eltern eines 9er Wurfes und obwohl beide
stockhaarig sind und kaum jemand Langstock vermutete, befanden sich
einige Langstockwelpen in diesem Wurf. Für uns natürlich
uninteressant, denn wir wollten ja eine Stockhaar-Hündin.
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Nach
sehr kurzer Zeit war uns klar, dass wir einen Rabauken ins Haus geholt
hatten. Cessy kostete uns Nerven, sie war frech, respektlos und stellte
unsere Kenntnisse in Hundeerziehung mehr als einmal in Frage. Verlassensängste?
Fehlanzeige. Respekt vor dem Verbot „Nein!!!!“? Aber nicht bei
Cessy. |
Unsere Einstellung zur Zucht und unser Wille, andere Wege zu beschreiten, stieß nicht überall auf Gegenliebe. Als Cessy noch nicht ein Jahr alt war, geriet sie bereits in das Kreuzfeuer der Kritik. Zu diesem Zeitpunkt war sie auf keiner Ausstellung gewesen und die Kritiker hatten den Hund noch nicht einmal mit eigenen Augen gesehen. Hauptkritikpunkte: die Hündin entstammt einer zweifelhaften Verpaarung und sie sei nicht reinweiß. Man scheute sich nicht, Daten ins Feld zu führen und zu veröffentlichen, die nachweislich falsch waren, nur um unsere Hündin in Verruf zu bringen. Um es klar zu stellen: Cessy`s Eltern waren beide vom Schwedischen Kennel Klub registriert, d.h. sie hatten FCI-Papiere. Sie sind offiziell anerkannte Weiße Schäferhunde, ohne wenn und aber. Cessy selber hatte ebenfalls SKK/FCI Papiere. Damit sollte jeder Zweifel beseitigt sein. Die
Fellfarbe ist nicht reinweiß, nein. Aber das ist ein optischer Aspekt,
den wir in Kauf genommen haben, um der Weißen Schäferhundezucht das
Fremdblut zuzuführen, das sie unserer Meinung nach dringend braucht.
Wer anderer Meinung ist, kann andere Wege gehen. |
D-Wurf |
E-Wurf |
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Danach stoppte die Anerkennung unsere Zuchtpläne. Am 1.1.2003 wurde die Rasse Weißer Schweizer Schäferhund international anerkannt und unser Zuchtverein, der BVWS stellte einen Antrag auf Mitgliedschaft im VDH. Damit ergaben sich neue Voraussetzungen und fast alle Züchter mussten sich damit abfinden, dass zunächst ein Zuchtverbot herrschte. Dieses wurde aufgehoben, aber die Zuchthunde müssen den VDH-Zuchtrichtlinien entsprechen. Das
bedeutete eine neue Röntgenauswertung durch einen VDH- zugelassenen
Tierarzt (Dr. Wurster wertete Cessy mit fast normal aus), das bedeutete
aber auch Unabhängig
davon musste die Zuchtstätte vom VDH abgenommen werden, Zwingerantrag
gestellt werden. Es dauerte eine Weile, bis alle Fragen geklärt waren
und der Zwinger vom Kaisersbrunnen® Diese Hürde haben wir jetzt genommen! Cessy hat die notwenigen Ausstellungsbewertungen erhalten und inzwischen eine Zuchtzulassung im VDH. Einen „F-Wurf“ vom Kaisersbrunnen wird es erst in ferner Zukunft geben, denn der nächste Wurf fällt wieder als A Wurf unter dem VDH. |
A-F
Wurf VDH Diese Verpaarung war eine Wurfwiederholung unseres D-Wurf`s |
Seit
kurzem haben wir ein weiteres Familienmitglied: die kleine Hündin heißt
Sue und wirbelt zur Zeit unser Leben in ähnlicher Weise durcheinander
wie Cessy vor vier Jahren. Wir werden sehen, wie sie sich entwickelt und
wenn alles gut geht..... ist wohl ein Ende der Zucht im Kaisersbrunnen
nicht abzusehen. |
Sue hat sich zu einer sehr schönen Hündin Entwickelt. Sue hat ihre Zuchtzulassung Vorzüglich gemeistert. |
B-G
Wurf |
Im September 2008 habe ich
mich entschieden den Verein VDH/BVWS zu verlassen,
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